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Der Turnerbund Emmendingen (TBE) gehört zu den traditionsreichsten Sportvereinen der Region. Seine Geschichte spiegelt dabei nicht nur die sportliche, sondern auch die politische und gesellschaftliche Entwicklung Deutschlands wider.
Der Turnerbund Emmendingen 1844 e.V. feierte kürzlich sein 180-jähriges Bestehen. Die Vereinsgeschichte reicht bis ins Jahr 1841 zurück, als der Diakonatsverweser Ludwig eine Turnanstalt für die Bürger der Stadt Emmendingen anregte. Ein freier Platz sollte den Turnenden zur Verfügung gestellt werden, und das „FeIdstück hinter dem Thurme“, nahe dem heutigen Bahnhof, wurde bald darauf als geeigneter Standort auserkoren.
Obwohl das genaue Gründungsjahr des Turnvereins Emmendingen nicht eindeutig dokumentiert ist, wird allgemein das Jahr 1844 als Startjahr angenommen, basierend auf Berichten der Heimatforscherin Rosa Hagen. Sie erwähnt, dass bereits damals ein reger Turnbetrieb stattfand. Die ältesten Dokumente über die Existenz des Turnvereins stammen aus dem Jahr 1847, als die Freiburger Turnerschaft an einem Turnfest in Emmendingen teilnahm. Als ersten Vorsitzenden verzeichnet die Geschichte den Kaffeehauswirt Georg Adam Wolfermann, der sich 1848 im Zuge der politischen Revolution sogar als Anführer engagierte und sich später aus politischen Gründen für mehrere Jahre ins Exil begeben musste.
In den darauffolgenden Jahren war die Turnbewegung in Deutschland politisch gespalten. Der Turnerbund Emmendingen gehörte zur aktiven Freiheitsbewegung und spielte in den politischen Umbrüchen der Region eine Rolle.
Der Turnverein Emmendingen war stark von den politischen Bewegungen der Zeit geprägt. Der erste Vorsitzende, Georg Adam Wolfermann, war ein Anhänger der demokratischen Sache und beteiligte sich aktiv an der Badischen Revolution 1848/49. Nach der Niederschlagung der Revolution wurden die Vereine verboten, und Wolfermann floh ins Exil. Erst ab 1860 konnten Vereine wieder gegründet werden. Der Turnverein Emmendingen wurde am 14. Juni 1862 neu gegründet und blühte in den folgenden Jahren auf.
In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich der Verein stetig weiter. 1905 entstand eine Damenriege, 1908 schloss sich die neu gegründete Freie Turnerschaft dem Verein an. Beide Weltkriege bedeuteten tiefe Einschnitte in das Vereinsleben. Während der NS-Zeit wurde der Verein gleichgeschaltet, die Freie Turnerschaft verboten.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden alle Turn- und Sportvereine von den Besatzungsmächten verboten. 1946 bildete sich die „Sportgemeinde Emmendingen“, die jedoch zunächst von der Militärregierung unterbunden wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte 1950 die Neugründung als "Turnerbund Emmendingen 1844 e.V." unter Zusammenschluss des früheren Turnvereins und der ehemaligen Freien Turnerschaft. In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich der TBE zu einem modernen Mehrspartenverein. Bedeutende Meilensteine waren der Bau des Sportplatzes und des Vereinsheims in den 1960er Jahren sowie sportliche Erfolge, wie die Teilnahme der Kunstturner Jutta Oltersdorf, Walter Mössinger und Günter Spies an den Olympischen Spielen 1972 in München.
Nach einer schweren finanziellen Krise in den 1980er Jahren, die durch ein konsequentes Sanierungskonzept überwunden wurde, steht der Verein heute auf soliden Füßen. Mit rund 1.500 Mitgliedern ist der TBE der größte Verein Emmendingens. In sieben Abteilungen - Badminton, Basketball, Behindertensport, Breitensport, Leichtathletik, Turnen und Volleyball - bietet er ein breites Sportangebot für alle Altersgruppen.
Unter der aktuellen Vorsitzenden Anja Wiegleb-Brunet erfüllt der Turnerbund heute nicht nur einen wichtigen gesundheitlichen Auftrag, sondern trägt durch sein vielfältiges Vereinsleben auch wesentlich zur gesellschaftlichen Integration in der Stadt bei. Besonders die umfassende Jugendarbeit wird dabei von der Stadtspitze als unverzichtbarer Beitrag für die Gemeinschaft gewürdigt.
Der Turnerbund Emmendingen hat eine reiche Geschichte, die von politischen Umbrüchen, Wiederaufbau und kontinuierlichem Wachstum geprägt ist. Der Verein erfüllt eine wichtige Aufgabe in der Stadt und wird von der Bürgerschaft und der Stadtverwaltung geschätzt.
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